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Dienstag, 11. Dezember 2007

Adventkalender: Türchen 11

Heute gibt es meine Deutsch-Schularbeit, die ich heute geschrieben habe (schreiben werde?), eine Erörterung zum Thema "Konsumwahn" (allerdings schon korrigiert):

Gerade in der Vorweihnachtszeit werden viele von einem regelrechten Konsumwahn erfasst

In den Medien wird in der Vorweihnachtszeit jedes Jahr darüber berichtet, wie viel Umsatz die einzelnen Handelsketten an den „Einkaufssamstagen“ machen werden. Meistens erwarten die jeweiligen Branchen eine Erhöhung des Umsatzes. Dies gibt mir immer wieder zu denken. Sind denn der Kaufrausch und die Geschenke das einzige Wichtige zu Weihnachten? Viele erliegen in der Vorweihnachtszeit einem regelrechten Konsumwahn. Was sind die Ursachen dafür?

Viele werden sich wohl denken, Weihnachten ist ein Fest der Freude, also muss man den Mitmenschen Freude bereiten, am besten, indem man möglichst viel schenkt. Auch wenn jemand eigentlich nichts braucht, irgend etwas findet sich immer, was ihm oder ihr vielleicht doch Freude machen könnte. Oft werden solche Geschenke dann bald weggeworfen oder umgetauscht. Meine Mutter überlegt beispielsweise jedes Jahr, was sie ihrem Vater zu Weihnachten schenken könnte. Meist bekommt er dann irgendein Kleidungsstück, obwohl er eigentlich seine fixe Garderobe hat und nicht so viel Neues benötigt.

Zusätzlich sind zur Weihnachtszeit meistens die Orte auch recht schön dekoriert. Es gibt sogar Leute, die nur auf Weihnachtsmärkte gehen, weil es eben so schön ist und weil der Punsch lockt. Diese weihnachtliche Dekoration sieht auch schön aus und verleitet viele dazu, in die Geschäfte zu gehen und zu schauen, ob sich nicht noch etwas für Weihnachten findet.

Damit verbunden sind, speziell an den bereits erwähnten Einkaufssamstagen, viele Rabatte und Sonderangebote natürlich eine spezielle Verlockung. Weil es ja jetzt schon so billig ist, schadet es ja sicher nicht, wenn man ein bisschen mehr kauft. Insgesamt wird es allerdings dadurch sicher teurer. Die Handelsketten haben den Rabatt normalerweise schon mit eingerechnet.

Als weitere Belohnung gibt es dann oft noch Treuepunkte oder Ähnliche ab einer gewissen Summe. Dadurch wird man dazu verleitet, mehr zu kaufen, da man ja mehr Rabatt bekommen kann. Darin steckt natürlich eine gewisse Ironie, aber die Handelsketten verstehen es eben, die menschliche Psyche anzusprechen. Eine weitere Art der Kundenbindung speziell zu Weihnachten sind Gutscheine, die die oben angesprochenen Probleme mit nicht gewünschten Geschenken teilweise beheben.

Meiner Meinung nach interessant war auch die Taktik von Billa am letzten Wochenende. Billa verzichtete auf einen Einkaufssamstag und hat am 8. Dezember, der eigentlich ein Feiertag ist, geschlossen. Für die Kunden gab es dafür als Entschädigung, oder als „Belohnung“, am Samstag nicht einkaufen zu gehen, am Freitag, dem 7. Dezember einen Rabatt auf das gesamte Sortiment, der sicher im Endeffekt einiges der entgangenen Umsätze auffing. An und für sich gefällt mir das aber nicht schlecht, denn ein Feiertag bleibt auch in unserer Konsumgesellschaft ein Feiertag.

Generell ist am Konsum nichts auszusetzen, schließlich geht es uns und unserem Land ja nicht schlecht und das soll man auch erkennen können. Nur sehe ich zu Weihnachten das Problem, dass nach christlichem Verständnis Weihnachten ziemlich wenig mit Konsum zu tun hat. Man sollte sich freuen angesichts der Geburt von Jesus Christus. Diese Freude kann man durchaus mit Geschenken zum Ausdruck bringen, nur verkommt Weihnachten in der heutigen Gesellschaft viel zu sehr zum reinen Kaufen, Schenken und Konsumieren der Geschenke.

Zu Weihnachten sollte man aber auch an die christliche Nächstenliebe denken und an diejenigen, denen es nicht so gut geht und die sich keine Geschenke leisten können. Vielleicht wäre es gut, einen Teil des Weihnachtsbudgets für Spenden zu verwenden, zum Beispiel an die Caritas.

Heutzutage ist Weihnachten also großteils zu einem Fest des Konsums verkommen. Es gibt aber auf der Welt noch viel Armut und Not. Zu Weihnachten sollte man diese Menschen nicht vergessen und eher Nächstenliebe walten lassen. Das mildert zusätzlich den Einkaufsstress, den viele Menschen zu Weihnachten verspüren.

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